Dr. Elke Brüns


Languages: German, English, French

City: Berlin

Country: Germany

Topics: gender, game of thrones, bilder des sozialen, dinge, dystopien

Services: Talk, Moderation, Workshop management, Consulting, Interview

  Willing to travel for an event.

Examples of previous talks / appearances:

Lesung aus "Dinge" in der Kulturscheune Klein Plasten (Februar 2025)

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Angesichts der eisigen Temperaturen gestern in Klein Plasten drohte der Winterpalais zum Eispalast zu mutieren.
Die "Denkbar" fand deshalb im Wohnhaus statt - eine wohltemperierte Lesung mit supernettem und engagiertem Publikum. Auf die Lesung folgte das wunderbare Duo Nominka.
Vielen Dank dem Kulturverein 1a Klein Plasten und seinen tollen Gastgeber:innen und Gästen!

Lesung aus "unbehaust" im Kulturcafé Mastul (März 2024)

Heute Abend lesen und diskutieren Albrecht Selge und ich im Kunst & Kulturverein Mastul auf dem Hintergrund der allgegenwärtigen Wohnungsnot über das Thema Obdachlosigkeit.
In Selges Roman "Fliegen" lebt eine obdachlose Frau mit Bahncard 100 im Zug, mein Essay "Unbehaust" geht der Spannung zwischen Sozial- und Imaginationsgeschichte nach.

Marieluise Fleißer-Woche im Literaturforum Im Brecht-Haus (2023)
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3. – 7. Juli 2023
»die Fleißerin« – Marieluise Fleißer in Berlin und Bayern

Marieluise Fleißer sei die »bedeutendste deutschsprachige Dramatikerin« des 20. Jahrhunderts, postulierte niemand Geringeres als die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek – sie selbst konstatierte: »Als Dichterin existiere ich nicht für die Deutschen.« Trotz seiner singulären Stellung ist Fleißers Œuvre immer wieder von Marginalisierung bedroht – gegen diese Tendenz will sich die Veranstaltungswoche richten. Zugleich soll ihr Werk, das mit schmerzhafter Präzision gesellschaftliche Zustände und Zeittendenzen verzeichnet – die »Rudelgesetze« des Sozialen, die »Fröste der Freiheit« zwischen den Geschlechtern und den aufkeimenden Faschismus – auch zur Gegenwart in Bezug gesetzt werden. Wie werden diese Themen heute literarisch bearbeitet, aber auch: Wie wird Fleißers Werk heute auf die Bühne gebracht?

Bereits im Berlin der Weimarer Republik wurde Fleißers außergewöhnliches Talent bemerkt: Lion Feuchtwanger und Bertolt Brecht, mit dem sie nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine kurze Liebesbeziehung verband, förderten die junge Autorin aus der bayerischen Provinz, die mit »Fegefeuer in Ingolstadt« (1923) reüssierte und mit Pioniere in Ingolstadt (1926) einen (von Brecht intendierten) Skandal auf die Bühnen der Hauptstadt brachte, der ihr in Ingolstadt den Ruf einer »Nestbeschmutzerin« eintrug. Es folgten der Bruch mit Brecht, den Fleißer Jahrzehnte später in »Avantgarde« (1963) verarbeitete und die kurze, sie aber in Künstlerkreisen isolierende Beziehung zum rechtsnationalen Schriftsteller Hellmut Draws-Tychsen — in Ingolstadt nimmt die im NS-Deutschland verfemte Autorin schließlich Zuflucht im »Mauseloch« der Ehe, blieb »angehängt wie ein Kettenhund«; eine Existenz, die ihre emanzipierte und ökonomisch unabhängige Protagonistin in »Mehlreisende Frieda Geier« (1931, später: »Eine Zierde für den Verein«) noch vermeiden konnte. Nach dem Krieg sucht sie Anschluss an die Weggefährten der Berliner Jahre, doch erst die Wiederentdeckung durch die bayerischen »Söhne« Franz Xaver Kroetz und Rainer Werner Fassbinder beschert ihr zu Lebenszeiten eine kurze Phase der Anerkennung.

Fleißer in Berlin und Bayern – zwei diametral unterschiedliche Erfahrungsräume, die sich aber ästhetisch nicht gegeneinander ausspielen lassen, wie Walter Benjamin bemerkte: »Sie hat einfach die Überzeugung, daß man in der Provinz Erfahrungen macht, die es mit dem großen Leben der Metropole aufnehmen können.« Höchste Zeit also für Metropolenbewohner*innen »die Fleißerin« (Brecht) neu zu entdecken und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als das Literaturforum im Berliner Brecht-Haus?

Andere Welten – Spielarten fantastischen Erzählens. Fantastik-Woche im Literaturforum im Brecht-Haus (2021)
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Fünf Tage geht es um die Erschließung eines globalen multimedialen Phänomens, das auch hierzulande Millionen Rezipient:innen aller Milieus und Altersstufen begeisterst, aber in Bildungseinrichtungen wie Schulen, Universitäten und auch Literaturhäusern kaum reflektiert wird: die Spielarten und die Medien fantastischen Erzählens. Der Grund für dieses Versäumnis ist leicht auszumachen: Der Fantastik haftet seit jeher ein schlechtes Image an; Eskapismus, Regressionswunsch und Trivialität, so lauten nur einige der Unterstellungen. Politisch vertrete sie fragwürdige konservative bis hin zu reaktionären Weltbildern. Diesem Urteil steht der globale Siegeszug fantastischer Erzählweisen gegenüber: Wir leben längst im „Zeitalter der Fantasy“ (Moritz Baßler), wie kein anderes hat dieses Genre als Bestandteil populärer Massenkultur den globalen Markt erobert. Dabei umfasst die Fantastik bzw. die Fantasy alle Medien und bildet weitverzweigte Medienverbünde aus: Games, TV Serien, Filme, Bücher und nicht zuletzt die in diesem Kontext stark vertretene Fanfiction stehen in einem wechselseitigen Einflussverhältnis.

Zeit also für eine Revision der Vorurteile: Was leisten die Spielformen der Fantastik gegenüber anderen Erzählweisen – was ist ihr literarisches ‚Alleinstellungsmerkmal‘? Warum bedient sich auch die realistisch anmutende Gegenwartsliteratur fantastischer Elemente oder etabliert anti-mimetische Strukturen? Ist nicht – aufmerksam gelesen – gerade das fantastische Erzählen gegenwartskritisch? Welche Herrschaftsräume, Geschlechterbeziehungen, Körperkonzepte, Utopien und Dystopien entwerfen fantastische Texte und welche Weltentwürfe und Zukünfte verbergen sich in ihnen?
Konzeption: Elke Brüns

Irmgard Keun-Woche im Literaturforum im Brecht-Haus (2021)
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11. – 16.7.2021
Déjà-vu? Irmgard Keun und das Berlin der Weimarer Republik

Das Faszinosum ‚Weimarer Republik‘ ist ungebrochen: Die Epoche dient gleichermaßen als leuchtende Inspiration wie als düsteres Menetekel und bildet ein schillerndes Spiegelbild der Gegenwart. Eine Autorin, die das Bild der Jahre 1918 bis 1933 entscheidend mitgeprägt hat, ist Irmgard Keun. In ihrem Werk bündeln sich Themen und Diskurse, die heute wieder auf der Tagesordnung stehen und die gesellschaftlichen Debatten bestimmen: Seismographisch erfasst sie die Gefährdungen der Demokratie, beschreibt weibliche Emanzipationsprozesse und die entstehende Angestelltenkultur, reflektiert auf das neue Medium Film für das eigene Schreiben und beschwört Glanz und Glamour des Nachtlebens und der Traumfabriken. So soll es in der Irmgard-Keun-Woche auch nicht nur um eine Wiederentdeckung des Werkes gehen, sondern mit Blick auf die Gegenwart auch um die Erschließung von Fortschreibungen, Wechselverhältnissen und Inspirationen.

Konzeption Elke Brüns

Literaturforum im Brecht-Haus: Schreiben über Reichtum und Reiche / Moderation

Wie wird Reichtum zum Gegenstand der Verhandlung und inwiefern ist Reichtum in literarischen Texten ein Problem der Darstellung? Wie funktionieren Reiche als literarische Figuren? Wie lassen sich stereotype Darstellungen verhindern und kritisieren? Wie lässt sich ein rein moralischer Diskurs über Reichtum vermeiden? Sollte Literatur den Reichtumsbegriff rundum neu bestimmen (kultureller, menschlicher Reichtum etc.) oder verbieten sich derlei Überlegungen, da sie vom Problem der ungerechten Verteilung materieller Ressourcen ablenken?